Reisetagebuch

Grenzwechsel - 29. September 2008

Wir sitzen im Flieger. Erleichtert. Kein Zweifel kommt an der Entscheidung auf, dass wir China schon nach 30 Tagen wieder verlassen, statt es zwei Monate zu bereisen. Wir teilen unsere Sitzreihe mit einer Thailaenderin und einem Chinesen, die die Eindruecke von China und die Erwartungen an Thailand besser illustrieren, als es jeder Film vermag. Die Thailaenderin erstrahlt und verzaubert mit ihrem Anmut. Passend dazu ihre Gestik, ihre Garderobe, ihre gepflegten, lackierten Fingernaegel. Der Chinese dagegen beginnt direkt zu lamentieren, als sich der Essenswagen fortbewegt (dieser muss einem Getraenkewagen Platz machen), gerade als er bedient werden sollte. Vielleicht waere es besser gewesen, dass er kein Essen bekommt, denn den Anblick haette ich mir gerne erspart. Er schluerfte sein Essen in sich hinein und schmatzte dann in einer Lautstaerke, dass es vom halben Flugzeug vernommen werden konnte. Die Apfelsine steckte er in einem Stueck in den Mund um sie wenig spaeter wieder auf den Teller zu spucken. Weitere Details erspare ich mir, bleibt nur noch festzuhalten, dass auch er eine passende Gestik, Garderobe und Nagelpflege hatte.

Viele Gefahrenhinweise haben wir zu Thailand gelesen. Ueber aufdringliche Tuk-Tuk-Fahrer, ueber den Schmutz in Bangkok, ueber Betruegereien mit Edelsteinen, ueber Abzocke bei Taxifahrten, schwieriges Handeln, usw. Was bleibt davon uebrig, wenn man vor Ort ist? Fuer uns recht wenig, denn wir kommen aus China!
Tuk-Tuks? Die Tuk-Tuk-Fahrer rufen einen kurz "Tuk-Tuk?" entgegen, man antwortet mit einem Laecheln "No, thank you!". Das wars. Kein Nachhaken, kein Hinterherlaufen, kein ungewolltes Anfassen. Und statt eines muerrischen Gesichtsausdruckes, kommt sogar vielfach ein Laecheln zurueck.
Schmutz? Nach Chongqing wird uns vermutlich jede Stadt auf unserer Route sauber vorkommen. Bangkok ist ein Luftkurort.
Edelsteine? Als ob wir vor China auf die Idee gekommen waeren, Edelsteine zu kaufen, nach dem Besuch im Land der Plagiate bestimmt nicht mehr.
Taxifahrten? Bis auf eine Ehrenrunde in Yichang haben wir in China keine schlechten Erfahrungen gemacht. Hier sind wir aufmerksam bei der Fahrtroute und bestehen auf den Einsatz des Taximeters. Insgesamt werden wir in einem Monat vielleicht um 5 Euro vernatzt, das ist recht uebersichtlich.
Handeln? In China wurde regelmaessig der zehnfache Preis verlangt. Hier hat man fast schon ein schlechtes Gewissen, wenn man den niedrigen Einstiegspreis noch runterhandelt.
Wir gewinnen China also nachtraeglich doch noch etwas Positives ab. Es war eine harte, aber hilfreiche Schule fuer den Rest unserer Reise.

Bangkok - 29. September - 06. Oktober 2008

Wir fliegen in Bangkok ein. Erst mit dem Flugzeug, dann mit dem Taxi. Hier ist offensichtlich die Idee zu "Out Run" entstanden, einem Computerautorennspiel, das viele meiner Kindheitstage verschlungen hat. Waehrend der gesamte Verkehr gleichmaessig dahinstroemt, schlaegt unser Taxi einen Haken nach dem anderen, laesst Auto fuer Auto hinter sich, erklimmt eine Kuppe um sich anschliessend wieder in das naechste Tal zu stuerzen. In rekordverdaaechtiger Zeit erreichen wir unser Hostel im ruhigen Thewet, abseits des Haupttouristenstroms. Es ist liebevoll eingerichtet, unser Zimmer schmuecken geschmackvoll ausgesuchte Bilder und ChaoPraya Mosaike zieren unser Bad. Wir fuehlen uns sehr wohl, da stoert es auch nicht, dass uns die halbe Nachbarschaft wegen fehlender Vorhaenge beim duschen zuschauen kann.
Nach einem Ruhetag ziehen wir aus zur ersten Stadterkundung. Wir durchqueren einen lokalen Markt, der Geruch frisch gebratener Haehnchen steigt uns in die Nase, ein Kleiderstand bietet Klamotten, die wohl auf den heimischen Markt zielen und wenige Meter weiter werden tausende Eier in einen Topf geschlagen. Wir ueberqueren eine kleine Bruecke. Sie fuehrt ueber einen der unzaehligen Kanaele (Klongs), die die gesamte Stadt durchziehen, ein paar Meter weiter erreichen wir den Chao Praya, den grossen Fluss Bangkoks. Wir wollen zur Anlegestelle der Expressboote, die einen fuer knapp 40 Cent quer durch die Stadt befoerdern. Am Pier angekommen, sehen WatPhraKeo wir uns unerwartet umringt von tausenden von Fischen, die den Fluss bevoelkern. Sie warten auf Futter, was ihnen regelmaessig von glaeubigen Buddhisten oder unglaeubig schauenden Touristen zugeworfen wird. Den Beutel mit mehreren Kilo alten Brotes kann man direkt vor der Anlegestelle an gleich mehreren Staenden erwerben. Durch die Masse an Fischen werden, sobald Futter hinabgeworfen wird, viele von ihnen an die Oberflaeche gedrueckt, liegen quer auf den anderen, scheinen hin- und hergerissen, nach dem Futter zu schnappen oder schleunigst wieder zurueck in das Wasser zu kommen. Ein Schauspiel!
Wir fahren wenige Stationen mit einem orange geflaggten Boot nach Sueden bis zum Chang Pier. Von dort sind es nur wenige hundert Meter bis zum Koenigspalast mit dem prachtvollen Wat Phra Keo. Schon von weitem glitzert der goldene Chedi uns entgegen. Auf dem Gelaende angekommen, hat man keine Lust, sich vom Faltblatt durch das Gelaende fuehren zu lassen, denn an allen Ecken und Enden funkeln einem schillernde Fabelwesen und verspielte Verzierungen, leuchtende Tuerme und detailverliebte Saeulen entgegen, die man am liebsten alle sofort erfassen moechte. Wir nehmen eins in Augenschein um WatPhraKeoFiguren schon die Schoenheit des Naechsten im Augenwinkel wahrzunehmen. Also weiter! Es sind vor allem die Phantasie und die Details, die das Gelaende auszeichnen und nachhaltig beeindrucken. Nach zwei Stunden Dauerbegeisterung sind wir erschoepft und ziehen weiter. Ein kurzer Gang durch den eigentlichen Palastbereich fuehrt uns wieder nach draussen und wir gehen um das Gelaende herum. Wir wollen zum Wat Pho. Ein Tuk-Tuk-Fahrer spricht uns an. Der Weg ist nicht weit, so dass es sich nicht lohnt, ein Tuk-Tuk zu benutzen. Wie kann er also mit uns ein Geschaeft machen? "Wat Pho? Closed! Tomorrow! Tomorrow!" ruft er uns entgegen. Geschlossen? Um drei Uhr nachmittags? Nein, auf diesen weit verbreiteten Trick der Bangkoker Tuk-Tuk-Fahrer fallen wir nicht herein. Kurze Zeit spaeter sind wir dort. Hier findet man den in Bangkoker Wats verbreiteten Wandelgang, ein ueberdachter Bereich, der einmal um das Gelaende herum fuehrt und wo viele Buddhafiguren untergestellt sind. Der zentrale Viharn beherbergt eine besonders bedeutende Buddhafigur. WatPho Sie ruht auf dem Weg ins Nirvana, und hier im Wat Pho ruht sie golden auf 45m Laenge.
Wir fahren mit dem Expressboot zurueck. Vorbei an langen Containerschiffen, die staendig zu beobachten sind, vorbei an anderen Expressbooten oder Faehren, die kreuz und quer ueber den Chao Praya ziehen. Wir schauen noch einmal der Fischfuetterung zu und geniessen dann abends im Restaurant das wunderbare thailaendische Essen.
Nach diesem rasanten und zugleich beeindruckenden Start erkunden wir in den naechsten Tagen die "Stadt des Lebens" - Stueck fuer Stueck. Und wir finden nicht nur eine Stadt des Lebens vor, sondern auch eine Stadt der Vielfalt. Das quirlige Bangkok bietet eine Reihe von Verkehrsmitteln, die wir gerne alle ausprobieren. Wir geniessen unzaehlige Fahrten ueber den Chao Praya, um am Sathon Pier (Central) in den vergleichsweise teuren Skytrain umzusteigen, der zu den Einkaufszentren am Siam Quare, zu den Zielen vieler Pauschaltouristen an der Sukhumvit- oder der Silomroad fuehrt. Er fuehrt auch zum Lumpini Park, einer der wenigen Gruenflaechen Bangkoks, wo wir unerwartet auf TukTuk 2m lange Echsen treffen, die sich in und um die dortigen Seen tummeln. Vom Lumpinipark faehrt die Metro, entweder Richtung Hauptbahnhof Hua Lamphong oder Richtung Norden, wo man beim Ausstieg an der Haltestelle Kamphaeng Phet direkt in den Wochenendmarkt Chatuchak hineingetrieben wird. Hier gibt es mehrere tausend kleine Laeden, die in kleinen Gaesschen in mehreren, aneinanderliegenden Hallen ihre vielfaeltigen Waren anbieten. Einfach alles, was (nicht nur) das Touristenherz begehrt. Auch angesichts der Preise moechte man am liebsten einen ganzen Schiffscontainer damit fuellen. Es gibt zwar auch stumpfsinnige T-Shirts mit lokalen Biermarken oder ebensolchen Spruechen, aber mehrheitlich sind es abwechselungsreiche, schoene Shirts, Hosen, Guertel, Roecke oder einfach Stoffe zum Selbernaehen. Vielfach werden schlichte T-Shirts mit Knoepfen oder Stofffetzen kunstvoll aufgewertet. Dies ist vielleicht ein Chatuchak Grund dafuer, dass man selten Wiederholungen findet, jeder Stand hat seine individuelle Kollektion. Hat man von Kleidung genug, geht man einfach weiter in die naechste Halle, wo Schmuck, Essen, Tiere, Moebel oder was auch immer auf einen wartet. Doch was heisst hier einfach? Dieser Markt ist ein Dickicht, ein Labyrinth aus dem man zuweilen schwerlich wieder herausfindet. Immerhin gibt es eine grosse Strasse, die einmal herumfuehrt, und wenn man diese gefunden hat, dann ist der Weg zur Metrostation nicht mehr weit. Ich habe maximal eine halbe Stunde gebraucht, um sie wiederzufinden :-).
Wir sind statt mit der Metro mit dem Bus zum Markt gefahren. Diese gibt es ueberall, allerdings ist das Netz deutlich schwieriger zu durchschauen. Unser Versuch zum Chatuchak zu gelangen, endete erst einmal am noerdlichen Busbahnhof, hier standen hunderte Busse! Welchen sollten wir bloss nehmen? Mit einem verzweifelten Blick fragten wir noch einmal die Ticketverkaeurin nach dem Chatuhak Markt, Khaosan die uns dann dankenswerter Weise zum richtigen Bus geleitete.
Ist einem der Bus zu kompliziert und Metro und Skytrain zu weit vom Ziel entfernt, kann man sich auch jederzeit individuell transportieren lassen. Auch hier kennt die Vielfalt kaum eine Grenze, denn man hat die Wahl zwischen 4-raedrigen Taxis, 3-raedrigen Tuk-Tuks oder 2-raedrigen Motorraedern, die einen guenstig durch die Stadt befoerdern. Der Komfort wird mit jedem zusaetzlichen Rad groesser, das Fortkommen im dichten Bangkoker Verkehr aber zusehends schwieriger.

Bangkok heisst auch vielfaeltiger Tourismus. Einer davon ist der Rucksacktourismus, gerade in und um der Khaosan Road. Hier sind Hostels dicht an dicht, Khaosanunzaehlige Geschaefte und Restaurants, kleine Laeden, die wieder alles von fuerchterlichen Touristenshirts bis hin zu schoen gestalteten Klamotten und Schmuck im Angebot haben. Auch hier moechten wir, wenn auch keine Container, so zumindest mehrere Koffer damit fuellen, was fuer uns aber etwas unhandlich waere. Aber nach drei Monaten ist es nicht schlecht, seine Garderobe mal ein wenig zu erweitern, und hier werden wir schnell fuendig.
Eine weitere, allerdings zutiefst negative Auspraegung des Tourismus, der ueber Bangkok herfaellt ist der Sextourismus, aber diesem koennen wir gut aus dem Weg gehen. Des oefteren sieht man einen haesslichen, westlichen Touristen Hand in Hand mit einer bildhuebschen Thailaenderin durch die Strassen laufen, was manchmal zunaechst neugierig macht, aber man waere wahrscheinlich nur angewidert, wenn man wirklich Details erfuehre.
Unweit der Khaosan Road liegt das Demokratiedenkmal, dessen Design Geschmackssache ist, dahinter der Golden Mount, eine kuenstliche Erhebung mitten in Bangkok. Wir laufen zum Wat Saket hinauf und haben dort einen schoenen Blick auf die Stadt. Es geht weiter zu der 25m hohen Riesenschaukel, die frueher, als sie noch waehrend eines hinduistisch-brahmanischen Festes benutzt werden durfte, ein Anziehungspunkt fuer Suizidgefaehrdete war.
Wir schlendern weiter an unzaehligen Geschaeften vorbei. Einige bieten Hausschreine an, welche ein unabdingbarer Bestandteil jedes thailaendischen Hauses sind. Auch unser Hostel hat diesen krippennaehnlichen Gluecksbringer fuer das Haus Buddhafiguren und seine Bewohner, an dem regelmaessig Raeucherstaebchen angezuendet oder Opfer dargebracht werden. Dann folgen viele Geschaefte mit Buddhafiguren. Die Figuren gehoeren zum Stadtbild wie Tuk-Tuks, genauso verhaelt es sich mit Portraits des sehr verehrten Koenigs, sei es in Schaufenstern, im Taxi am Innenspiegel oder eingangs einer Strasse in Form eines grossen Tores. Wir ziehen weiter, vorbei an unzaehligen Garkuechen. Hier kann man sich gebratene Fleisch- oder Fischspiesse holen, frische Papaya, Fruchtshakes oder komplette Mahlzeiten. Die Klapptische und -baenke stehen direkt nebenan. Hier, zwischen Menschen- und Autostrom ist man mittendrin im Leben, mittendrin in der Vielfalt dieser Stadt.

Koh Tao - 07. - 20. Oktober 2008

Inselparadies mit Tuecken

Mein lang ersehnter Badeurlaub auf einer tropischen Insel steht vor der Tuer. Zwei Wochen mal gar nichts tun, naja vielleicht ein bisschen lesen, baden, schorcheln, Koh Tao wandern, am Strand spazieren gehen, bummeln und lecker essen gehen. So stelle ich mir das vor. Nach sechs Stunden Zugfahrt, einer Zwischenuebernachtung in Chumpon und zwei Stunden Bootsfahrt kommen wir auf der kleinen Insel Koh Tao im Sueden Thailands an, bekannt als Thailands Taucher- und Schnorchelparadies schlechthin. Umso mehr freue ich mich auf die Unterwasserwelt - wenn auch nicht tauchend sondern schnorchelnd. Den vielen Taxi-und Gaestehausbesitzer, die in Scharen auf ankommende Gaeste warten entwischen wir und suchen auf eigene Faust eine Unterkunft. Die komplette Insel ist touristisch bestens erschlossen, von Badeutensilien, ueber Sarongs, Schmuck, DVD-Player-Ausleihe bis hin zu deutschen Buechern (leider fast nur Schnulzen) ist alles zu haben. Es reiht sich ein Gaestehaus ans andere, jedes dritte mit eigener Tauchschule, Restaurants und Bars gibt es im Ueberfluss. In fast allen laeuft abends in voller Lautstaerke der Fernseher oder auf Grossleinwand der neueste raubkopierte Actionthriller. Das Angebot an Speisen ist bei allen nahezu identisch, der Geschmack leider auch. Um gute thailaendische Kueche zu geniessen ist man hier am falschen Ort. Da Nebensaison ist, haben wir freie Auswahl an Unterkuenften. Ein Ort weiter am Sairee Beach werden wir fuendig. Direkt am Wasser stehen kleine Holzbungalows mit Veranda und Meerblick. Koh Tao BungalowDass noch Bungalows frei sind, wissen wir sofort, denn die Besitzerin preist uns diese wie ein Marktschreier an. BUNGALOW BUNGALOW BUNGALOW. Ok, wir haben verstanden. BUNGALOW BUNGALOW BUNGALOW. Ja, ist ja gut. BUNGALOW BUNGALOW BUNGALOW. Schoener Ort, suesse Bungalows, mal nach dem Preis fragen. 10 Euro der Bungalow. Vorher lieber mal anschauen. Sieht ganz gut aus, zwar einfach, keine Klimaanlage, kein Warmwasser, keine Klospuelung statt dessen einen Eimer mit Wasser und ein sandiges Bett, aber sonst sauber. Und diese Lage erst. Unbezahlbar. Ja, wir nehmen den Bungalow. Wir koennen gar nicht anders, sind total happy, schmeissen unsere Rucksaecke in die Ecke, ziehen unsere Badeklamotten an und tauchen ein in dieses herrliche klare tuerkisfarbene Wasser am weissen Palmenstrand. Genauso hab ich mir das vorgestellt. Ein Traum. Mal kurz ins Bad - oh eine Muecke, naja EINE. Nicht so schlimm. Ohje ein Stich, naja EINER, nicht so schlimm. Ach noch einmal ins Wasser. Ist das schoen. So jetzt abtrocknen, etwas frisches anziehen und irgendwo fruehstuecken gehen. Oh neue Stiche, naja DREI jetzt, geht noch. Wir sind ja nicht mehr in Bangkok, wo gerade vermehrt die Menschen an durch Muecken uebertragenem Denque-Fieber erkranken. Das Fruehstueck war lecker, jetzt schnell wieder baden gehen. Oh diese Muecken sind immer noch da. Und warten auf mich. Nur auf mich. Ich scheine ihr Festessen zu sein. Zwar aergerlich, aber was solls, es ist einfach zu schoen, um sich das Paradies von ein paar Muecken verderben zu lassen. Oh, da sind noch mehr rote Punkte. Nach zwei Tagen zaehle ich 50 Stiche allein an den Beinen. Moskitos? Sandfliegen? Floehe? Bettwanzen? Nun mache ich mir doch Sorgen. Komisch, die anderen Urlauber scheinen gar keine Stiche zu haben. Auf Nachfrage erfahren wir, dass sie sich noch nicht mal mehr mit Antimueckenmittel eincremen. Ich habe keinen Spass mehr und sage den Muecken den Kampf an. Ich kaufe Mueckenvernichtungsspray, Mueckenstecker fuer nachts, Raeucherspiralen, Tigerbalm und Vitamin B. In hohen Dosen eingenommen veraendert es den Koerpergeruch und die Muecken moegen einen nicht mehr. Die hoechste Dosis die ich finden konnte waren 100mg/Tablette. Da es 900-1000mg braucht um die Muecken abzuhalten, verabschiede ich mich schnell wieder von dieser Art der Mueckenabwehr. Schweren Herzens entschliessen wir uns, diesen Bungalow aufzugeben und ziehen in einen anderen Bungalow in der Hoffnung dort auf weniger Muecken zu treffen. Wir tauschen Meerblick gegen eine grosse Veranda und gegen wahrhaftig weniger Muecken ein, kaufen uns eine orangefarbene Haenqegematte und machen es uns endlich gemuetlich. Die Welt ist wieder in Ordnung. Ich versuche Markus, der nur faulenzen will, zum schnorcheln oder wandern zu bringen. Am Saireebeach lohnt es sich kaum Maske und Schnorchel aufzusetzen denn mehr als ein paar kleine Fische und viel Korallenschrott gibt es nicht. So fahren wir mit dem Taxiboot zur kleinen benachbarten Insel, Koh Tao die eigentlich aus drei kleinen Landflaechen besteht, die mit Sandbaenken miteinander verbunden sind. Wir verbringen hier einen wunderschoenen Tag mit schnorcheln, entspannen und sonnen. Die kleine Bucht ist voll mit Fischen in allen Farben und Groessen. Auf dem Weg zurueck ans Ufer versperrt mir ein riesiger Fischschwarm den Weg. Ich bin ueberwaeltigt von der Masse an kleinen Fischen, die dicht an dicht in dem Schwarm schwimmen. Es muessen etliche tausend sein, die sich immer wieder neu zu formieren scheinen. Sogar vom Strand aus ist der Fischschwarm zu sehen. Den grossen dunklen Fleck hatten wir erst gar nicht als Fischschwarm sondern als Korallenriff ausgemacht. Die Unterwasserwelt hat mich in Ihren Bann gezogen und ich plane schon unsere naechste Schnorcheltour. Das daraus nicht wird ahne ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Nach ein paar entspannten Tagen im neuen Bungalow lerne ich mal wieder die Schattenseiten einer Fernreise kennen. Dehydrierung und Durchfall setzen mich eine Woche ausser Gefecht, ausser schlafen, literweise Wasser trinken, Reissuppe und Bananen essen passiert nicht mehr viel. Wir ziehen noch einmal in einen anderen Bungalow um die richtige Umgebung zum gesundwerden zu haben, sprich eine Klimaanlage, Warmwasser und eine richtige Toilettenspuelung. Koh Tao Das Wetter wir von Tag zu Tag schlechter, es regnet immer haeufiger, laenger und staerker, das Meer ist ziemlich aufgewuehlt und der schmale Strand ueberspuelt. Es beginnt die Regenzeit. Nach zwei Wochen auf Koh Tao verlassen wir die Insel. Erleichtert, da es zwei anstrengende Wochen waren und traurig, dass wir nicht den Traumurlaub unter Palmen fanden.

Bangkok - 21. Oktober - 27. Oktober 2008

Wir sind zuruek in der Stadt der Vielfalt. Mit grosser Vorfreude starten wir in die zweite Woche. Mit Vorsicht erkunden wir die Umgebung des Parlaments. Hier haben in den letzten Wochen grosse Demonstrationen stattgefunden und gab es blutige Auseinandersetzungen. Stacheldrahtbarrieren und Autoreifen zeugen noch davon, ebenfalls eine Hundertschaft der Polizei, die an der Strasse Position bezogen hat. Momentan ist es ruhig, das verraten uns auch einige Polizisten, die zwischen Einsatzwagen und naechststehendem Baum Haengematten aufgespannt haben und dort ein Khaosan Nickerchen machen. Auf dem Vorplatz des repraesentativen, alten Parlamentsgebauedes koennen wir hektischen Treiben beobachten. Es laufen die Vorbereitungen fuer die Gedenkfeiern zum Jahrestag des Todes von Rama V. (Chulalongkorn) am 23. Oktober 1910, der die Infrastruktur des Landes entscheidet verbessert hat und deshalb auch knapp hundert Jahre nach seinem Tod noch hohes Ansehen in der Bevoelkerung geniesst. Wir gehen weiter zum nahe gelegenen Chitraladapalast, dem Amtssitz des Koenigs, den wir zunaechst fuer einen Park gehalten haben, aber ein herbeieilender Polizist mit Maschinenpistole klaert uns ueber unser Missverstaendnis auf. Statt in den gegenueberliegenden Zoo, gehen wir ein paar Meter weiter zum Marmortempel, der einen kleinen aber schoenen und vor allem oeffentlich zugaenglichen Park hat, in dem wir ein wenig entspannen und das Leben dort beobachten.
Marmortempel Am naechsten Abend gehen wir zu den Feierlichkeiten. Schon auf der Strasse zum Parlament ziehen wir in einem Menschenstrom an unzaehligen Essens- und Verkaufsstaenden vorbei. Es ist Volksfeststimmung. Auf dem Platz haben sich Tausende versammelt und auf Decken (die man auch kaeuflich erwerben kann) niedergelassen. Vielfach haben die vorwiegend jungen Menschen vor sich einen kleinen Altar mit Raeucherstaebchen und Bildnissen von Rama V. aufgebaut, dazwischen laufen Menchen mit Luftballons herum. Bedaechtig hoeren sie den Reden ueber Lautsprecher zu und bringen ihre Gaben nach vorne. Es hat eine sehr anruehrige Atmosphaere. Diese Veranstaltung ist in Deutschland undenkbar und man fragt sich, ob wir bei uns nicht eine Armut haben, die viele gar nicht mehr wahrnehmen. Eine staerker werdende Armut, die sich auch dadurch ausdrueckt, dass wir anstatt charismatischer Khaosan immer mehr glatte und geleckte Politiker herumlaufen haben, die gerne im Guidomobil herumfahren und denen Pressetermine zum Gruppenlaecheln mit Fussballern wichtiger sind als brennende Probleme zu loesen. Warum sollte sich in hundert Jahren auch noch jemand an diese erinnern?
Wir saugen so viel wir koennen von der Atmosphaere auf und ziehen uns dann respektvoll an den Staenden vorbei zurueck, zurueck zu unserem Hostel.
In den verbleibenden Tagen ist der Weg das Ziel. Wir machen noch ein paar Besorgungen (u.a. unser Vietnam-Visum) und schauen uns in den Einkaufszentren um. Der Chatuchakmarkt nimmt fast einen ganzen Tag in Anspruch. Vollgepackt ziehen wir am spaeten Nachmittag heim. Auch dem Jim-Thompson-Haus statte ich noch einen Besuch ab. Es wurde von einem Amerikaner im Thai-Stil erbaut, der nebenbei auch noch die thailaeendische Seidenindustrie reanimiert hat. Ein sehr schoenes Haus mit vielen interessannten Exponaten. Doch die Fuehrung verraet, dass dieses verandert wurde und dass jenes veraendert wurde, so dass man am Ende wohl doch kein "typisches" Thai-Haus gesehen hat.

Schnell ging eine weitere Woche Bangkok um, aber auch diesmal hat uns diese "Stadt des Lebens" bereichert!

Ayuttaya - 24. Oktober 2008

Nach dem lebendigen Bangkok und dem Inselparadies (mit Tuecken) Koh Tao bleibt uns wegen des Ablaufs unseres Visums nicht mehr viel Zeit fuer Thailand, so dass wir die Erkundung des Nordens auf Januar verschieben muessen. Wir wollen aber schon mal eine weitere Seite des Landes kennenlernen und fahren auf eigene Faust per Bahn fuer einen Tag in die Buddhabaum alte Koenigsstadt Ayutthaya, die 1767 von den Birmanesen zerstoert wurde und in der es neben den Ruinen des Koenigspalastes auch noch zerstoerte Wats zu besichtigen gibt. Es gibt uns einen Einblick in die wechselvolle Geschichte des Landes.
Der Stadtkern, der von einem Fluss umgeben ist, ist uebersichtlich gross. Viele erkunden die Stadt per Moped oder Fahrrad, wir versuchen es erst einmal zu Fuss, obwohl wir direkt am Bahnhof schon von Tuk-Tuk-Fahrern angesprochen werden. Besonders einer versucht uns hartnaeckig von einer alternativen Fortbewegungsmoeglichkeit zu ueberzeugen. Wir lehnen dankend ab und gehen los. Nach wenigen hundert Meter taucht wieder ein Tuk-Tuks auf. Freundlich laechelnd versucht auch er sein Glueck. Wir lehnen wieder ab, wundern uns ueber die Aehnlichkeit zum Fahrer am Bahnhof. Ein paar hundert Meter das gleiche Spiel. Ein Fahrer kommt uns hupend und grinsend entgegen. Es ist schon wieder derselbe. Eine fuer thailaendischhe KleinerBuddha Verhaeltnisse ungewoehnliche Hartnaeckigkeit. Erst als wir ueber die Bruecke gehen, gibt er auf. Irgendwie faellt es schon schwer, dieses freundlich vorgetragene Geschaeftsangebot immer wieder abzulehnen.
Wir laufen ein Stueck durch die glanzlose Gegenwart dieser Stadt und erreichen dann das Wat Mahathat. Ein weitlaeufiges Gelaende mit zwei grossen Buddhastatuen, vielen Ruinen, die man erlaufen kann und einem Buddhakopf, der seit mehr als 50 Jahren immer mehr von einem Baum in den Wuergegriff genommen wird. Von diesem Wat hat man schon der Prang in Khmerarchitektur des Wat Ratburana im Blick, welches wir als naechstes besuchen. Vielleicht nicht ganz so beeindruckend, aber doch sehenswert. Von dort gehen wir zum ehemaligen Koenigspalast mit dem angrenzenden Wat Phra Si San Phet. Drei grosse Chedis praegen das ebenfalls weitlaeufige Gelaende. Es macht riesigen Spass die Treppen der Ruinen zu erklimmen, das Gelaende von oben und von unten zu betrachten, in die Spalten und Gaenge zu schauen und alle Details zu erkunden. Man inhaliert die Geschichte und fragt sich, wie das Leben hier wohl mal ausgesehen hat. Kinder Wir gehen weiter zum Wat Lokayasutha, welches abgebrannt ist und dessen grosse Buddhastatue nun im Freien liegt. Sie ist mit einem grossen, safranfarbenen Tuch eingewickelt, das hell erstrahlt, sobald die Sonne herauskommt. Wir ruhen uns in dieser netten Umgebung ein wenig aus, werden aber schon bald von einer Gruppe Kinder umlagert, die uns ausfragen oder neugierig unseren Reisefuehrer durchblaettern. Es gibt unangenehmere Rahmenprogramme. ;-)
Sie zeigen uns den Weg zum naechsten Ziel, dem ausserhalb des Stadtkerns liegenden Wat Chai Wattanaram. Acht Chedis sind in einem Quadrat um den zentralen Prang angeordnet. Wieder sieht die Anlage anders aus, wieder sieht man die vielen Einfluesse, hier die der Khmer. Besonders spannend wird es, als neben den Touristen auch eine Gruppe von Moenchen die Anlage kurzzeitig wieder zum Leben zu erwecken scheint.
Unsere Beine sind muede und wir lassen uns von einem Tuk-Tuk auf die andere Seite der Stadt bringen, zum Wat Yai Chai Buddhareihe Mongkol. Und dies ist nicht nur der Abschluss, sondern gleichzeitig der Hoehepunkt des Tages. Eine lange Reihe von Buddhastatuen an jeder Seite der inneren Tempelanlage erstrahlen doppelt und dreifach durch ihre safranfarbenen Tuecher. Auch der liegende und der sitzende Buddha aus Stuck beeindrucken. Wir laufen auf den Chedi, um noch mehr von diesem Wat aufzusaugen und machen uns dann auf Richtung Bahnhof. Ein aufregender Tag neigt sich dem Ende zu.
Wir kaufen uns ein Ticket fuer den naechsten Zug. Dieser fuhr laut Plan vor einer Stunde. Glueck muss man haben, denn er trifft fuenf Minuten nach unserer Ankunft ein. Auf die thailaendische Bahn ist immer Verlass.

Abschied Thailand 27. Oktober 2008

Wie so oft fahren wir mit dem Zug weiter - unser beliebtestes Fortbewegungsmittel auf Reisen. Wenn auch die Bahn in Thailand nicht zu den schnellsten und puenktlichsten gehoert, ist eine Nacht im Schlafwagen sicher erholsamer als eine Nacht im Reisebus. Schon vor Abfahrt des Zuges erfahren wir, dass wir am naechsten morgen nicht puenktlich unser Ziel Nong Khai an der Grenze zu Laos erreichen werden. Die Zugbegleiterin meint 1-2 Stunden Verspaetung hat der Zug jeden Tag. Die erste Stunde Verpaetung schafft der Zug sogar schon vor der Abfahrt. Aber das scheint hier niemanden wirklich zu stoeren. Erstaunlicherweise haben wir auf der Zugfahrt nach Chumpon in der 2. Klasse Getraenke und Mittagessen kostenlos bekommen, waehrend wir nun in der 1. Klasse fuer Abendessen und Fruehstueck extra bezahlen sollen. Gegen 22 Uhr klappt der Schaffner die Betten herunter und bezieht sie frisch. Frische Laken im Nachtzug hatten wir bisher noch nicht erlebt. Dafuer gibt es zum Zudecken nur ein ueberdimensionales Handtuch, obwohl die Klimaanlage fuer arktische Temperaturen in unserem Abteil sorgt. Regulieren laesst sie sich nicht, so dass die Nacht etwas ungemuetlich wird. Am naechsten Vormittag kommen wir "puenktlich" mit zwei Stunden Verspaetung in der Grenzstadt Nong Khai an.


Umleitung Unsere Reise geht in Laos weiter. Wer die Artikel in chronologischer Reihenfolge lesen moechte, der wechselt an dieser Stelle auf die Laos Seite und kehrt spaeter hierhin zurueck.


Nong Khai - 2.-4. November 2008

Wir schlagen unsere Zelte wieder in Thailand auf. Diesmal sind es allerdings Lazarettzelte. Manjas Dauerdurchfall ist keine gute Voraussetzung, um durch das auch an medizinischer Versorgung arme Laos zu reisen, so dass wir den Rueckzug antreten. Zurueck ueber Vientiane und der Freundschaftsbruecke zur thailaendischen Grenzstadt Nong Khai. Diese strahlt eine grosse Gemuetlichkeit aus, zudem ist es beruhigend, wieder eine bessere medizinische Versorgung in der Naehe zu wissen. Wir finden ein nettes Hostel und sind nach der Gleichgueltigkeit in Vang Vieng erfreut ueber das Interesse und die Freundlichkeit, die wir hier erfahren. Als wir nach einem Restaurant fragen, geben sie uns sogar Alternativen zur Auswahl. "More delicious or more beautiful?" Wie sich herausstellt ist die Frage wohl ein entweder ... oder. Das Restaurant ist sehr schlicht. Einfache Plastikmoebel und kuehles Licht aus Leuchtstoffroehren sorgen fuer wenig Atmosphaere, aber die vielen Thailaender, die hier zu Gast sind, machen das locker wieder wett. Und das Essen! In diesem kleinen, thailaendisches Restaurant bekommen wir etwas so Schmackhaftes gezaubert, dass es selbst die kulinarischen Genuesse in Bangkok in den Schatten stellt. Ein Geheimtipp, der nicht im Reisefuehrer steht!
Am naechsten Tag gehen wir in die Klinik. Wir sind gut vorbereitet und koennen alle Eigenschaften des Diarrhoes detailliert auf englisch vortragen. Leider spottet das Englisch des "Englischsprechenden Arztes" jeder Beschreibung. Immerhin kann er uns ein paar Vokabeln aufschreiben. Mit einiger Muehe koennen wir diese entziffern und bekommen eine Ahnung davon, dass er nach der Methode der freien Assoziation alle moeglichen Ursachen aufzaehlt, aber nahezu nichts davon ausschliessen kann. Wir kommen hier also schwerlich weiter, so dass wir unseren Rueckzug fortsetzen.
Wir geniessen am Abend die Promenade entlang des Mekongs. Hier kommen jetzt viele, vor allem junge Moenche vorbei, die aufmerksam ein paar Speedboote verfolgen, die den Fluss rauf und runter duesen. Wir betrachten das knallige Abendrot ueber dem Mekong und gehen anschliessend noch einmal lecker essen. Am naechsten Morgen machen wir uns auf den Weg nach Bangkok.

Bangkok - 4.-18. November 2008

Wer haette gedacht dass wir Bangkok so schnell wiedersehen. Die Zeit die wir diesmal hier verbringen, steht ganz im Zeichen von Genesung statt Sightseeing, Arztbesuche statt Marktbesuche, schlafen statt entdecken, Suppe statt Curry. Wir haben sogar unserem ueblichen Bangkokhostel den Ruecken gekehrt um naeher am Hospital zu sein. Damit tauschen wir leider auch bunt gegen grau, geschmueckt gegen kahl, gerauemig gegen mini, Gemuetlichkeit gegen Sterilitaet. Aber es ist sauber, sauberer als alle Hostels in denen wir zuvor waren, Tag fuer Tag geniessen wir bei Seife, Handtuechern und Co.: alt gegen neu, voll gegen leer, benutzt gegen frisch. Waeren wir bei unserem ersten Bangkokaufenthalt hier gelandet, haetten wir die Stadt wahrscheinlich nicht zu schaetzen gewusst. Verkehrschaos statt ruhige Wohngegend, Skytrain statt Boot, riesige Einkaufstempel statt lokaler Maerkte, Restaurantketten statt kleiner Lokale, Hochstrassen statt versteckter Pfade praegen hier unseren Aufenthalt. Unser Tip fuer Bangkok: Bloss nicht rund um den Siam Square, der Silom Road oder noch schlimmer der Sukhumvit Road wohnen, obwohl gerade letzteres ein beliebtes Viertel bei europaeischen Touristen ist.
Nach zwei Wochen bin ich endlich soweit fit um die Weiterreise nach Kambodscha antreten zu koennen. Und es ist auch allerhoechste Zeit endlich wieder neue Welten zu entdecken.

Sexy Taxi - 12. November 2008

Manja und ich gehen getrennte Wege. Wie konnte sie auch erwarten, dass ich mit in die Fashion Mall gehe, wenn es nur 50 m zum IT Market sind? Eine riesige Markthalle, die atmosphaerisch der Computerhandelsmesse "Hobbytronic" sehr aehnlich ist. Jede Menge Verkaufsstaende, die noch mehr Ramsch anbieten, dazwischen aber auch ein paar groessere Haendler, die ein wenig mehr Serioesitaet versprechen. Hier gibt es aber auch viele Haendler ohne Stand, die einem auf dem Gang DVDs anbieten. Danke! Kein Interesse! Dann ein Haendler dessen Angebot mich etwas irritiert. Mit duerftiger Aussprache ruft er mir auf englisch entgegen: "Taxi! Taxi!" Taxi? Hier im Gebaeude? Die Konkurrenz muss gross sein. Wo will er mich hinfahren? In den zweiten Stock? Muehsam gelingt es mir ihn abzuschuetteln, doch nach 30 m kommt schon der naechste. "Taxi! Taxi!" ruft er. "No, thank you!" und weiter. Ich gehe keine 20 m, da spricht mich wieder einer an. Er zueckt eine Mappe und klappt sie auf. Als ich einen kurzen Blick auf das Bild werfe, begreife ich. Sie rufen nicht "Taxi! Taxi!" sondern "Sexy! Sexy!". Ich war offensichtlich in der Erwachsenenabteilung gelandet. Als ich wenig spaeter zusammen mit Manja durch den Laden gehe, haben sie uebrigens weder Taxi noch Sexy im Angebot.


Umleitung Unsere Reise geht in Kambodscha weiter. Wer die Artikel in chronologischer Reihenfolge lesen moechte, der wechselt an dieser Stelle auf die Kambodscha Seite


All Content Copyright(c) 2008 by Manja Simon und Markus Fiesel, Dortmund, Germany. All rights reserved.
Impressum | Datenschutzerklärung | Disclaimer